Seebergspitze 2085 m (Karwendel), Hochiss 2299 m (Rofan), Streichkopf 2243 m (Rofan), Haidachstellwand 2192 m (Rofan), Seekarlspitze 2261 m (Rofan), Spieljoch 2236 m (Rofan), Sonnjoch 2457 m (Karwendel)
Teilnehmer: Gabi, Heike, Marina, Martina, Michael
Tourenleiter: Siegi
Von unserem Hotel in Maurach am Achensee starteten wir unsere Touren im Rofan- und Karwendelgebirge.
Am ersten Tag nahmen wir uns die Seebergspitze vor, da diese, wie der Name sagt, direkt über dem Achensee aufragt und so mit Tiefblicken auf den Achensee zu rechnen war. Wir starteten auch direkt am Seeufer in Pertisau den Anstieg erst durch steilen Bergwald empor. Schon bald packten wir die Regenbekleidung aus und im Weiteren war das Motto der Tour „Weine nicht wenn der Regen fällt…“. Erstaunlicherweise gaben die Regenwolken immer wieder Tiefblicke auf den Achensee frei und nach fünf Vorgipfeln wurde der Gipfel erreicht. Pünktlich zum Gipfelfoto hörte der Regen für 10 Minuten auf und eine kurze Gipfelbrotzeit war möglich. Als Abstieg wählten wir den steinigen Pfad zum Pasillsattel hinab, wo der Regen aufhörte und wir die weitere Rundtour ohne Regen zu Ende brachten.
Am Freitag hatte sich das Wetter gebessert und so bestiegen wir den höchsten Gipfel des Rofan, den Hochiss, von Buchau aus. Vorbei am Dalfazer Wasserfall und der schönen Dalfazer Alm stiegen wir zum steinernen Törl an und erreichten über den Streichkopf nach 1440 Hm den Gipfel des Hochiss. Im Abstieg liefen wir im Bogen über einem weiten Kalkkessel hinunter zur Erfurter Hütte, um dort eine Schwarzwälder Kirschtorte oder Ähnliches zu vertilgen. Zur Schonung der Gelenke nutzten wir die Rofanbahn für den „Abstieg“ ins Tal.
Am Samstag statteten wir dem Rofangebirge noch einmal einen Besuch ab, fuhren mit der Bahn auf 1834 m hinauf und machten uns auf den Weg zur Haidachstellwand. Da der Klettersteig dort keine D – Stellen aufweist, war er auch für die etwas armschwächeren in der Gruppe machbar. Trotzdem nötigte die Steilheit des Steiges uns doch einen gewissen Respekt ab. Durch die Restwolken der vergangenen Schlechtwetterfront ergaben sich grandiose Szenerien, vor allem für den Fotografen. Beim anschließenden Übergang zu Seekarlspitze und dem Spieljoch kamen dann noch die Gipfelsammler auf ihre Kosten.
Der letzte Tag startete mit Kaiserwetter und der Fahrt über eine Mautstraße zur Gramaialm im Karwendel. Durch die Sauna am Abend waren die Muskeln immer noch halbwegs locker, so dass uns die 1260 Hm nicht schrecken konnten.
Schrecken konnten uns auch nicht die gewaltigen Ost- und Südwände des Sonnjochs, die annähernd senkrecht aus dem Falzturntal bis zum Gipfel aufsteigen. Im Angesicht der gewaltigen Felskulisse der Karwendelgipfel, zu der ganz nah auch die Lamsenspitze beiträgt, stiegen wir zum Gramaihochleger auf. Ab hier wurde bald klar, dass das Sonnjoch über einen weitflächigen, bröseligen Kalkschild leicht zu besteigen ist, trotz des ansonsten unnahbaren Erscheinungs-bildes. Bis kurz vor 12 Uhr trübten nur einige kleine weiße Wölkchen den blauen Himmel und eine halbe Stunde später war der Himmel fast komplett mit dicken Wolken bedeckt, ein Wetterphänomen, wie man es in der Geschwindigkeit selten beobachtet. So weichte uns dann auch im Abstieg der strömende Regen ordentlich ein, womit das Thema des ersten Tages wieder aufgegriffen war.
[Text und Fotos: Siegi]