Teilnehmer: Dieter, Gabi, Marina, Martina, Matthias, Sabine
Tourenleiter: Siegi
29.06.2025: Aufstieg zur Warnsdorfer Hütte 2324 m
Ordentlich bepackt starteten wir den Aufstieg entlang der spektakulären Krimmler Wasserfälle, die mit 380 Hm Fallhöhe die 5. höchsten Wasserfälle der Welt sind. Da wir Zeit genug hatten, fuhren wir erst um 7.45 Uhr von Lechbruck los und erlebten so die Wasserfälle in fotogenem Mittagslicht. Gut, dass der Weg meist im Baumschatten verlief. Nachdem wir diese Steilstufe überwunden hatten, wanderten wir mehr oder weniger locker, je nachdem, wer gerade von den Männern das Seil tragen durfte, im hellen Sonnenschein zum Krimmler Tauernhaus (3,5 h, Aufstieg: 560 Hm, 11 km). Einzelne Wolken wurden freudig begrüßt. Bei einer gemütlichen Einkehr warteten wir auf das Hüttentaxi, das uns zur Innerkeesalm brachte, wodurch wir uns weitere 9 km sparten. Von hier ging es noch einmal 500 Hm zur Warnsdorfer Hütte hinauf, vor uns Dreiherrenspitze, Simonyspitzen und Maurerkeesköpfe, unter deren Gipfel noch einige Restgletscher ihr Dasein fristen. Von diesen strömen zahlreiche kleine Wasserfälle zu Tal, die sich zur Krimmler Ache vereinen. Das äußerst freundliche junge Hüttenwirtspaar begrüßte uns auf ihrer gut geführten Hütte und wir hatten das Glück, dass diese jetzt wenig belegt war, sollte doch morgen das Bundesheer mit 75 Mann anrücken. Da Stefan, der Hüttenwirt, übrigens aus Wängle stammend, auch noch Bergführer ist, konnte er mir noch gute Tipps geben, da sich die Situation am Obersulzbachkees in letzter Zeit drastisch verändert hatte und die Route wenig begangen wird (wir trafen den ganzen Tag keinen Menschen).
30.06.2025: Gamsspitzl 2888 m und Hüttenübergang zur Kürsinger Hütte 2558 m
Aufstieg: 1015 Hm, Abstieg: 769 Hm. Von der Warnsdorfer Hütte aus erklommen wir zuerst das Gamsspitzl (2888 m). Von dort erfolgte der Abstieg über das Obersulzbachkees. Obwohl die Verhältnisse optimal waren, kam doch die gesamte Hochtourenausrüstung zum Einsatz, da unter der Altschneedecke so manche Spalte schlummerte. Das Wetter war nicht ganz so strahlend wie am Vortag, was nicht unbedingt ein Nachteil war, allerdings musste man für den Nachmittag mit einer gewissen Gewitterwahrscheinlichkeit rechnen. Nachdem sich jeder im Anlegen der Steigeisen geübt hatte, stapften wir das immer noch ausgedehnte Obersulzbachkees hinunter. Vor uns waren jetzt schon Großer Geiger und vor allem der Großvenediger zu sehen. Der Ausstieg aus dem Gletscher gestaltete sich dann durch Gletscherschwund und Randkluft relativ anspruchsvoll. So gab es nach einem ersten Gegenanstieg mit Blick auf das phantastische Gletscherpanorama die ersten Jubelfotos. Der Weiterweg war von beeindruckenden Gletscherschliffen geprägt und führte ca. 400 Hm z.T. seilversichert hinab zum Sulzsee, dem Ursprung des Obersulzbaches. Da wir bei unserem Abstieg schon bald die Kürsinger Hütte erblickten, die mittlerweile hoch über uns aufragte, fragten wir uns, wo nun denn durch diese steilen Felswände unterhalb der Hütte ein einfacher Klettersteig hindurchführen solle. Auch Hinweisschilder suchten wir erst einmal vergeblich. Mit Hilfe des Navis war dann doch der Einstieg ausgemacht und wir folgten dem fast durchgehend drahtseilversicherten Schmucksteig, der sich imposant in dem kompakten Urgestein emporschraubt und an Ausgesetztheit nichts zu wünschen übriglässt. Mittlerweile hatten sich im Westen erste schwarze Wolken angekündigt, was wir aber auf Grund der schweren Rucksäcke nicht mit einer Steigerung des Tempos beantworten konnten. Das Wetter hatte ein Einsehen und erst nachdem das erste Getränk auf der Hüttenterrasse hinuntergezischt war, fielen die ersten Regentropfen. Mehrere Gewitterzellen zogen schließlich über die Hütte hinweg.
01.07.2025: Besteigung des Keeskogels (3291m) und Abstieg von der Kürsinger Hütte
Aufstieg: 734 Hm, Abstieg 1400 Hm Um 7.15 Uhr liefen wir mit leichtem Gepäck zum Keeskogel los, dem Hüttenberg der Kürsinger Hütte mit ständigem Blick auf den Großvenediger und den Großen Geiger, die nun im Süden lagen. Allerdings hüllte die Restbewölkung der Nacht noch die Gipfel ein. Schon bald führte der Anstieg in Blockfelder hinein, die in einen Blockgrat Richtung Gipfel übergingen, der am Gipfelaufschwung drahtseilversichert ist. Am Gipfel angekommen, hatte sich die Bewölkung verzogen und so konnten wir das Tauernpanorama genießen. Allerdings war der Großglocknergipfel doch immer noch durch eine Wolke verborgen. Nachdem wir für 13.45 Uhr das Hüttentaxi bestellt hatten, liefen wir anschließend in einem Zug die 1400 Hm zum Oberen Keesboden hinunter, da uns hier, bei der Materialbahnstation, das Hüttentaxi nach Neukirchen aufgabelte.
(Text und Fotos Siegi)